
Arbeitsweise
Gesellschaftliche Einordnung
In der heutigen globalen Landschaft erleben Menschen eine Vielzahl von Stressoren, von den Folgen der COVID-19-Pandemie über geopolitische Instabilitäten bis hin zu wirtschaftlichen Unsicherheiten. Diese Herausforderungen erhöhen den psychischen Druck und betonen die Notwendigkeit effektiver persönlicher Stärkungsstrategien. Die Pandemie hat beispielsweise zu einer Zunahme von Angstzuständen, depressiven Symptomen und Schlafstörungen geführt, vor allem aufgrund von sozialer Isolation, Zukunftssorgen und der Angst vor dem Virus. Zudem tragen geopolitische Konflikte und die ständige Konfrontation mit negativen Nachrichten zu einem erhöhten Stressniveau bei. Wirtschaftliche Faktoren wie steigende Inflationsraten setzen Individuen und Familien unter Druck und sind mit einer erhöhten psychischen Belastung verbunden. Gleichzeitig führen der Klimawandel und die Sorge um die Zukunft des Planeten zu chronischem Stress. Zusätzlich beeinflussen soziale Medien das Selbstwertgefühl negativ, insbesondere durch ständige Vergleiche, die zu Neid und Unzufriedenheit führen können. Diese vielschichtigen und interaktiven Stressfaktoren verdeutlichen die dringende Notwendigkeit von Bildungsangeboten in den Bereichen Resilienz, Stressmanagement und Achtsamkeit, um die psychische Gesundheit zu stärken und Individuen widerstandsfähiger gegenüber den Herausforderungen der modernen Welt zu machen.
Die Webseite des Bundesgesundheitsministeriums zu "Gesundheit und Wohlbefinden am Arbeitsplatz" unterstreicht die Bedeutung der Förderung psychischer Gesundheit bei ArbeitnehmerInnen. Moderne Arbeitsbedingungen, wie hohe Mobilität und der Umgang mit neuen Technologien, können psychische Belastungen hervorrufen, die nicht nur zu hohen Versorgungskosten führen, sondern auch zu wirtschaftlichen Einbußen durch verminderte Produktivität. Effektive Präventionsmaßnahmen in Unternehmen sowie die Unterstützung durch Krankenkassen sind daher entscheidend. Die Zunahme psychischer Erkrankungen, die zur Gewährung von Erwerbsminderungsrenten führen, verdeutlicht die Dringlichkeit, resilienzfördernde Strategien zu entwickeln, um die Arbeitsfähigkeit langfristig zu sichern.
So ist es auch nicht überraschend, dass die WHO spezifische Maßnahmen zur Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz empfiehlt, um fachübergreifende Schlüsselkompetenzen bei MitarbeiterInnen zu stärken. Dazu zählen:
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Stressmanagement-Fähigkeiten: Techniken zur Stressbewältigung wie tiefe Atemübungen, progressive Muskelentspannung oder Meditation sowie kognitive Umstrukturierungstechniken zur Bewältigung stressbedingter Gedanken
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Achtsamkeitskompetenzen: Praktizieren von Achtsamkeitsübungen zur Förderung der Präsenz im gegenwärtigen Moment und Entwicklung einer nicht wertenden Haltung gegenüber eigenen Erfahrungen am Arbeitsplatz
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Selbstfürsorge und Resilienz: Entwicklung von Fähigkeiten zur Selbstfürsorge und Aufbau von Resilienz gegenüber beruflichen Herausforderungen und Stressoren
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Kommunikationsfähigkeiten: Verbesserung der Kommunikationsfähigkeit, Training in aktiven Zuhörfähigkeiten und empathischer Kommunikation
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Emotionale Intelligenz: Fähigkeit, eigene und fremde Emotionen zu erkennen und angemessen darauf zu reagieren
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Problemlösungskompetenzen: Einsatz von Problemlösungsfähigkeiten zur effektiven Bewältigung beruflicher Herausforderungen
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Selbstwirksamkeit: Stärkung des Glaubens an die eigene Fähigkeit, spezifische Aufgaben erfolgreich ausführen zu können
Wirksamkeit ganzheitlicher Ansätze
Diese Kompetenzen lassen sich am besten durch ganzheitliche Ansätze trainieren, die nicht nur auf die Vermittlung spezifischer Fähigkeiten abzielen, sondern auch das allgemeine Wohlbefinden und die umfassende Resilienz der Mitarbeitenden fördern. In der modernen Bildung und im Gesundheitswesen gewinnen ganzheitliche Ansätze zunehmend an Bedeutung. Diese Ansätze integrieren physische Aktivitäten wie z.B. Yoga und Tai Chi, um nicht nur die körperliche, sondern auch die psychische Gesundheit zu fördern. Ganzheitliche Konzepte berücksichtigen den Menschen in seiner Gesamtheit und zielen darauf ab, u.a. mentales Wohlbefinden zu steigern und Stress sowie psychische Belastungen effektiv zu reduzieren. Durch die Einbindung körperlicher und mentaler Übungen in Bildungsprogrammen können tiefgreifende positive Veränderungen bei den Teilnehmenden bewirkt werden. Diese Strategien gehen über das formelle Lernen und das Fachwissen hinaus.
Yoga als bewährtes Lehrmedium
Yoga ist bereits als etabliertes Medium in Bildungs- und Therapiekontexten anerkannt und bietet eine Vielzahl von Vorteilen, die sowohl die körperliche als auch die mentale Gesundheit fördern. Yoga verbessert die Flexibilität, stärkt die Muskulatur und fördert die Körperwahrnehmung. Methoden wie Atemübungen, Meditation und Achtsamkeitstraining helfen, Stress abzubauen und die Konzentration zu steigern. In unseren Bildungsurlauben wollen wir Yoga gezielt einsetzen, um fachübergreifende Schlüsselkompetenzen zu fördern. Die integrative Natur von Yoga ermöglicht es, verschiedene berufliche Fähigkeiten zu entwickeln und zu stärken. Zum Beispiel verbessern Atemübungen und Meditationstechniken die Konzentrationsfähigkeit und fördern eine gesteigerte Achtsamkeit, die in stressigen Arbeitssituationen zu klareren und effizienteren Entscheidungen beiträgt. Durch regelmäßige Yoga-Praxis lernen Teilnehmende, ihre Stressreaktionen zu kontrollieren und ihre Resilienz zu steigern, was sie widerstandsfähiger gegenüber beruflichen Herausforderungen macht.
Surfen als anwendungs-orientiertes Medium
Surfen ist eine Sportart, die sowohl körperliche als auch psychologische Herausforderungen umfasst. Es erfordert eine Kombination aus physischer Ausdauer, Geschicklichkeit und mentalem Fokus. Ähnlich wie Yoga, Tai Chi, Chi-Gong, Pilates kann das Surfen als eine Form der "bewegten Meditation" betrachtet werden, bei der die kontinuierliche Interaktion mit den dynamischen Elementen des Wassers die Achtsamkeit fördert und Stressresistenz steigern kann. Darüber hinaus bietet die soziale Komponente des Surfens, ähnlich wie bei Mannschaftssportarten, die Möglichkeit, soziale Bindungen zu stärken und das Gefühl der Zugehörigkeit und des Gemeinschaftsgefühls zu verbessern, was weiterhin das psychische Wohlbefinden unterstützt.
Studien und Pilotprojekte
Die folgende Übersicht illustriert anhand aktueller Studien und Pilotprojekte wie Surfen erfolgreich zur Förderung von Gesundheit, sozialer Eingliederung und persönlicher Entwicklung eingesetzt wird.
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Pilotstudie am Universitätsklinikum Freiburg: Im Rahmen dieser Studie wurde Surfen zusätzlich zu konventionellen Therapieformen eingesetzt, um Entspannung und Stressabbau zu fördern. Erste Ergebnisse bestätigen die positiven Effekte des Surfens auf körperliche und geistige Gesundheit. Insbesondere stärken Erfolgserlebnisse und das Erlernen neuer Fähigkeiten das Selbstvertrauen und verbessern das Selbstwertgefühl.
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Scoping Review zur Surf-Therapie: Dieses Review gibt einen Überblick über die vorhandenen wissenschaftlichen Erkenntnisse. Es zeigt, dass Surftherapien die mentale Gesundheit verbessern, das Selbstwertgefühl steigern, soziale Verbundenheit fördern und depressive Symptome verringern können.
https://www.gjcpp.org/en/article.php?issue=36&article=206
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Australische Studie zur Surftherapie: Durchgeführt von der Waves of Wellness Foundation, evaluierte diese Studie die Wirkungen eines achtwöchigen Surftherapie-Programms auf Jugendliche, die gefährdet waren. Die Ergebnisse zeigen Verbesserungen in Resilienz, Selbstwertgefühl, sozialer Verbundenheit und depressiven Symptomen.
https://www.frontiersin.org/journals/psychology/articles/10.3389/fpsyg.2021.721238/full
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Studien mit Erwachsenen: Untersuchungen, darunter mit USA-Militärdienstmitgliedern und Menschen mit Hirnverletzungen, bestätigen die positiven Auswirkungen der Surftherapie auf psychisches und soziales Wohlbefinden.
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„Riding the wave into wellbeing: A qualitative evaluation of surf therapy for individuals living with acquired brain injury“ https://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371/journal.pone.0266388#pone.0266388.ref094
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"A randomized controlled trial of surf and hike therapy for U.S. active duty service members with major depressive disorder“ https://bmcpsychiatry.biomedcentral.com/articles/10.1186/s12888-022-04452-7
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Blue Care: Die Heilkraft des Ozeans
Unter dem Stichwort "Blue Care" wurden Interventionen mit dem Element des Meeres untersucht, die eine Vielzahl positiver Effekte auf das Wohlbefinden zeigen. Aktivitäten wie Schwimmen, Segeln und Surfen oder das Verweilen in der Nähe von Wasser helfen, Stress abzubauen, die emotionale Intelligenz zu fördern und Resilienz aufzubauen. Die beruhigende Wirkung des Wassers unterstützt das emotionale Wohlbefinden und stärkt die Bewältigungsstrategien der Teilnehmenden. Der potenzielle Nutzen von Interventionen in Wasserumgebungen wird zunehmend anerkannt. Ein systematisches Review von 33 Studien mit insgesamt 2031 Teilnehmenden unterstreicht die Vorteile für Gesundheit und Wohlbefinden. https://academic.oup.com/heapro/article/35/1/50/5252008
Fazit
In unseren Seminaren kombinieren wir wissenschaftlich fundiertes theoretisches Wissen mit unseren anwendungsorientierten Medien Surfen und Yoga sowie den heilenden Elementen des Ozeans, um eine ideale Balance zwischen Theorie und Praxis zu schaffen. Auf diese Weise finden die Themen Stressmanagement, Resilienz, Konzentration, Achtsamkeit und emotionale Intelligenz praxisnah Anwendung. Wie genau? Erfahre mehr dazu in unseren Seminaren!
